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175 Jahre Schiefe Ebene

50 3616-5 auf der Rauhen Mauer der Schiefen Ebene

Nachdem die privat gebauten und betriebenen Bahnstrecken von Nürnberg nach Fürth (Ludwigseisenbahn; 1835) und von München nach Augsburg (München-Augsburger Eisenbahn; 1840) erfolgreich waren, beschloss der bayerische Staat, weitere Strecken staatlich anzugehen.

1841 schloss das Königreich Bayern mit dem Königreich Sachsen und dem Herzogtum Sachsen-Altenburg einen Vertrag zum Bau einer Eisenbahnstrecke von Leipzig nach Nürnberg mit Grenzübergang bei Hof. In Bayern wurde diese Strecke über Augsburg nach Lindau am Bodensee verlängert, der sog. Ludwig-Süd-Nord-Bahn.

1848, also vor genau 175 Jahren, wurde das Teilstück von Neuenmarkt-Wirsberg nach Hof eröffnet. Der Abschnitt zwischen Neuenmarkt-Wirsberg und Marktschorgast – die Schiefe Ebene – war dabei die erste Steilstrecke Europas. Auf dem knapp 7 km langen Abschnitt mussten 158 Höhenmeter überwunden werden, um den Höhenunterschied zwischen dem Maintal und der Hochebene zwischen Fichtelgebirge und Frankenwald zu überwinden. Die Steigung von 1:40 (25 ‰) war die maximale Steigung, die mit den damals zur Verfügung stehenden Lokomotiven ohne zusätzliche technische Hilfsmittel bewältigt werden konnte. Die Schiefe Ebene diente damit später als Vorlage für andere Steilstrecken über die Alpen, z. B. die Semmeringbahn (1854), die Brennerbahn (1867) oder die Gotthardbahn (1882).

Am 30. September und 1. Oktober waren anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der Schiefen Ebene zwei Tage lang eine ganze Reihe von historischen Sonderzügen zu Gast. Wir sind an beiden Tagen mit unterschiedlichen Dampfzügen angereist:

  • Samstag (30.9.): 52 8195-1 der Fränkischen Museumseisenbahn von Fürth über Nürnberg, Lauf, Hersbruck, Neuhaus, Pegnitz und Bayreuth nach Neuenmarkt-Wirsberg
  • Sonntag (1.10.): 01 066 des Bayerischen Eisenbahnmuseums von Nürnberg über Bamberg nach Neuenmarkt-Wirsberg – plus Rampenfahrt über die Schiefe Ebene nach Marktschorgast und zurück

Den Samstag haben wir genutzt, um den Lehrpfad entlang der Schiefen Ebene von Marktschorgast nach Neuenmarkt-Wirsberg komplett abzuwandern und unterwegs so viele (historische und moderne) Züge wie möglich auf der Strecke zu fotografieren. Am Sonntag sind wir nach der Rampenfahrt nur einen Teil von Neuenmarkt Richtung Marktschorgast hoch gewandert, um zu fotografieren, denn wir wollten anschließend auch noch das Deutsche Dampflokomotiv Museum besuchen.

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