Rügen 2023

Koloss von Prora

Der Koloss von Prora – im Hintergrund ist auch ein noch nicht renovierter Flügel zu sehen

Ab 1936 bauten die Nationalsozialisten in Prora das mit 4,5 km längste Gebäude der Welt. Darin sollten bis zu 20.000 Menschen gleichzeitig Urlaub machen können. Der 2. Weltkrieg verhinderte die Fertigstellung als Seebad. Zu DDR-Zeiten nutzte die Nationale Volksarmee (NVA) das Gelände als Kaserne, in der bis zu 10.000 Soldaten stationiert waren und es wurde Sperrgebiet.

Seit 1994 steht der Komplex unter Denkmalschutz. Seit 2004 wurden die Blöcke einzeln verkauft und überwiegend in Wohnungen, Ferienwohnungen und Hotels umgewandelt. Trotz Denkmalschutz durfte selbst die Fassade signifikant verändert werden, an einzelnen Abschnitten kann man aber den ursprünglichen Stil noch erkennen.

Als wir vor dem Komplex standen, konnten wir nachvollziehen, warum keine Investoren gefunden werden konnten, die die Fassade im Originalzustand belassen hätten. Selbst der renovierte Bau erzeugte bei uns ein beklemmendes Gefühl, so gleichförmig monströs wie er ist, obwohl er nicht einmal die ursprünglich geplante Größe hat.

Auf dem Hinweg am Strand von Binz nach Prora gab es übrigens zwei Nackte, die bei 5 °C Außentemperatur ins Wasser gespurtet sind und von den wenigen Strandspaziergängern Anerkennung bekamen.

Nach dem Koloss von Prora sind wir noch den Baumwipfelpfad hoch, von dem man einen schönen Blick auf den Kleinen Jasmunder Bodden hat, bevor es am Strand wieder zurück nach Binz ging – 17 km waren wir heute unterwegs.