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Lübeck

Lübeck – Holstentor

Ende 2019 haben wir uns zu Marias 50. Geburtstag Aktivitäten gewünscht. Dummerweise kam uns bald darauf Corona in die Quere, so dass manches nicht mehr möglich war und warten musste, darunter ein Jochen-Schweizer-Gutschein von Kolleginnen und Kollegen von Maria. Aber dieses Jahr sind ja alle Restriktionen wieder aufgehoben und so konnten wir uns endlich etwas aus dem Angebot aussuchen.

Nach etwas Überlegen haben wir uns für eine Städtereise entschieden und da fiel uns recht schnell Lübeck ins Auge. Maria war noch nie dort, Thomas zu Unizeiten das einzige Mal, wenn man eine Dienstreise nach Travemünde 2018 nicht zählt.

Am vergangenen Donnerstag sind wir früh aufgebrochen und waren dann kurz vor ein Uhr dort. Wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt steht schon das Holstentor und dahinter die gesamte historische Altstadt. Am Holstentor ist Maria erst einmal in die Touristeninfo gegangen, während Thomas außen die ersten Fotos machte. Da es leicht nieselte, haben wir uns in der Info nicht nur mit Kartenmaterial eingedeckt, sondern auch mit zwei Lübeck-Regenschirmen und haben dann den ersten Teil der Altstadt-Route erkundet.

Besonders angetan hatten es uns die vielen Innenhöfe. In viele davon durfte man durch winzige Durchgänge hinein gehen und sich umschauen. Die einzige Phase mit stärkerem Regen haben wir im Café Niederegger verbracht. Auf drei Stockwerken gibt es hier einen Laden, ein Café und ein Marzipanmuseum. (Wusstet ihr eigentlich, dass Johann Georg Niederegger in Ulm geboren wurde und erst nach seiner Konditorlehre nach Lübeck zog?)

Am frühen Abend haben wir unser Gepäck aus dem Schließfach im Bahnhof geholt und erst einmal im Hotel eingecheckt. Dieses lag ein paar Minuten mit dem Bus entfernt, nachdem aber drei Linien im 1-10 Minuten-Takt dorthin fuhren, konnten wir uns keine bessere Verbindung wünschen. Danach ging es zum Abendessen noch einmal in die Stadt. Es gab verschiedene Pasta in einem netten gemütlichen Restaurant und anschließend haben wir an der Trave gegenüber des Altstadtpanoramas und später noch vor dem Holstentor das Stativ aufgebaut und ein paar Nachtfotos geschossen.

Am nächsten Tag (Freitag) war es dann trocken und später sollte sogar die Sonne rauskommen. So haben wir zunächst unsere Besichtigungsroute durch die Lübecker Altstadt fortgesetzt und sind am frühen Nachmittag zum Alten Hafen Gothmund aufgebrochen. Gothmund ist eine kleine Fischersiedlung an der Trave zwischen Lübeck und Travemünde, mit einer Reihe von denkmalgeschützen reetgedeckten Fischerhäuschen.

Die Fahrt dorthin wurde unvermittelt zu einem kleinen Abenteuer. Als wir die Anzeige an der Bushaltestelle in der Altstadt gesehen haben, haben wir uns kurfristig entschieden, nicht den langsamen Bus direkt nach Gothmund zu nehmen, auf den wir 15-20 Minuten hätten warten müssen, sondern den sofort fahrenden Schnellbus, mit dem wir das letzte Stück zu Fuß gehen wollten – es wäre trotzdem deutlich schneller gewesen. Was wir nicht wussten, dass wegen einer Großbaustelle unterwegs die Haltestelle, an der wir rausgemusst hätten, nicht bedient werden konnte. Also sind wir zwangsweis ein Stück über unser Ziel hinausgefahren, mit dem nächsten Bus wieder das Stück zurück – in der Gegenrichtung konnte der Bus halten – und sind dann noch für die letzten paar Haltestellen in den Bus eingestiegen, den wir ab Lübeck auch direkt hätten nehmen können.

Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, Gothmund zu besuchen. Unsere Alternative wäre eine Führung durchs Lübecker Rathhaus gewesen. Diese wäre sicherlich auch interessant gewesen, aber mit viel mehr Touristen und bei dem inzwischen sonnigen Wetter haben wir den Aufenthalt im Freien vorgezogen.

Zurück in Lübeck sind wir später – zwischen diversen Marzipankäufen in drei verschiedenen Läden – noch auf den Turm der Petrikirche gefahren. Ja, man musste keine Treppenstufen erklimmen, sondern man fuhr mit dem Aufzug hoch. Von oben hat man natürlich einen wunderschönen Rundumblick auf die Altstadt mit all den anderen Türmen und das Holstentor.

Was ihr auf keinem unserer Fotos sehen könnt, ist das Buddenbrookhaus. Dieses ist derzeit nämlich komplett eingerüstet und wird renoviert. 2027 soll es wiedereröffnet werden.

Am Nachmittag ging es in eine nette Eisdiele und am Abend zu einem Italiener. Diesmal saßen wir außen direkt vor den hübschen Häusern an der Trave. Entsprechend gut besucht war das Restaurant, es war aber richtig gut, also ganz und gar keine Touristenabzocke.

Am Samstag sind wir dann schon kurz nach 10 Uhr aufgebrochen. Zum einen wollte Maria in Hamburg noch in eine Patisserie und am Nachmittag wollten wir via Kassel in Gensungen sein, um Verwandte zu besuchen. Am heutigen Sonntag Nachmittag ging es dann zurück nach Fürth. Da die Strecke Kassel–Fulda wegen Bauarbeiten gesperrt ist, hat uns der Bahncomputer eine Verbindung über Frankfurt mit zwei Stunden im Regionalexpress vorgeschlagen. Dummerweise war dieser an einem extrem sonnigen Ferienwochenende so überfüllt, dass Maria bis Treysa (½ Stunde) und Thomas bis Gießen (1¼ Stunde) stehen mussten. Es wäre also geschickter gewesen, wir hätten uns die paar Kilometer nach Melsungen fahren lassen. Immerhin hatten wir in Frankfurt gut 20 Minuten Aufenthalt, so dass wir uns in der DB-Lounge frisch machen konnten und auf Bahnkosten zusammen drei Eis, zwei Apfelsaft und einen Espresso genießen durften. Der ICE nach Nürnberg war dann wieder angenehm und schön klimatisiert.

unsere letzten Urlaube