Neuseeland 2010

Auflösung des Bilderrätsels, die Bay of Plenty und Rund ums Ostkap

Delfin in der Bay of Plenty

Die Lösung unseres Bilderrätsels aus dem letzten Blog-Eintrag lautet: Wir haben in Auckland unser Wohnmobil getauscht. Am einfachsten zu erkennen ist das am unterschiedlichen Nummernschild auf Bild #11 (vorletzter Blog-Eintag) und Bild #16 (letzter Blog-Eintrag). Bei unserem ursprünglichen Wohnmobil funktionierte nämlich seit dem zweiten Tag der Tacho nicht, so dass wir ohne jegliche Geschwindigkeitsbeschränkung fahren durften - was auf den meisten neuseeländischen Straßen keinerlei Bedeutung hat, weil die Kurven eh ein langsameres Tempo erzwingen als die erlaubten 100 km/h.

Und noch ein paar Anmerkungen zu den neuseeländischen Sitten: Kuchen wird hier grundsätzlich - egal welche Sorte - warm und mit Joghurt und/oder Sahne gegessen. Und wenn der State Highway Nr. 1 eine (stets unbeschrankte) Bahnlinie überquert (was zugegebenermaßen selten vorkommt, weil es kaum Bahnlinien gibt), dann gibt es da keinerlei Geschwindigkeitsbeschränkungen, Ampeln oder sonst etwas, sondern lediglich ein paar Meter vor dem Übergang die Aufforderung, dass man auf die Züge achten soll! Und an den Highways stehen generell regelmäßig Schilder mit Telefonnummern, die man anrufen soll, wenn irgendwelche Kuhherden darauf herumlaufen. Und inzwischen ist hier ja Herbst. Also gibt es in den Supermärkten die Wintersorten Joghurt, z. B. Pflaume mit Zimt - sehr gewöhnungsbedürftig bei 23 Grad Außentemperatur.

Am Mt. Maunganui - unserer ersten Station in der Bay of Plenty - haben wir noch eine zweite Nacht angehängt, um am vergangenen Montag eine ganztägige Segeltour auf einem kleinen Dreimaster zu genießen und diesmal richtig ausgiebig Delfine zu beobachten (s. Foto #23) und mit ihnen zu schwimmen. (In der Bay of Islands war das nur ein kleiner Nebenpunkt der Bootstour.) Abends ging es dann weiter nach Osten in der Bay of Plenty (Foto #24), wo wir erstmals in diesem Urlaub einen Campingplatz mit Hotpools ansteuerten (was im Zentrum der Nordinsel der Standard sein wird).

Und nun kam alles ganz anders! Wir hatten nämlich einen Plan! Und den haben wir kurzfristig über den Haufen geworfen! Ursprünglich wollten wir von der Bay of Plenty ins Zentrum der Nordinsel (Rotorua und Taupo) und von dort weiter in den äußersten Westen fahren. Wir haben uns dann aber entschieden, den Westen auszulassen und stattdessen das Ostkap zu umfahren. Dafür ist es sinnvoll, rund drei Tage und tausende von Serpentinenkurven einzuplanen, doch dafür bekommt man auch für neuseeländische Verhältnisse unberührte Natur und Einsamkeit geboten (s. Foto #25). Am Ostkap gibt es dann (nach einer 20 km langen teils einspurigen Schotter-Sackgasse) den östlichsten Leuchtturm der Welt (nicht nur Neuseelands; Foto #26) und auf unserem Campingplatz gibt es das angeblich östlichste Kino der Welt!

Zwischendrin haben wir mal wieder eine Macadamianussfarm aufgesucht und eine Wohnmobilladung Macadamianüsse in verschiedensten Zuständen und Zubereitungsformen aufgekauft. Unser Wohnmobil ist 6 m lang, 2,8 m hoch und 2,35 m breit, so dass wir darin rund 39,5 Kubikmeter Macadamianüsse unterbringen können (abzgl. dem Platzbedarf für Lars, Entchen, Mia und mich sowie den Restbeständen an geräucherten Muscheln).

Und falls jemand bei unseren bisherigen Fotos auf die Idee kommen sollte, dass wir uns immer nur am Meer befinden, gibt es zur Abwechslung auch einmal Bilder von einem See (Foto #27) und von Kultur (Foto #28).

Am Donnerstag Abend - der dritten Nacht unserer Ostkap-Umrundung - waren wir dann endgültig am Ende der Welt angelangt und die einzigen Gäste auf dem Campingplatz. (Nenneswert mehr andere Gäste gab es auch an den Campingplätzen der beiden Vortage schon nicht.) Am Abend waren wir in heißen Thermalquellen mitten im Urwald (Regenwald) zum Baden. Eine der beiden Quellen war 44 Grad heiß, während die kältere mit 34 Grad zur Abkühlung diente. Der Rückweg aus dem Urwald nach Einbruch der Dunkelheit wäre richtig spannend geworden, wenn wir uns vom Park-Ranger nicht mit Taschenlampe hätten abholen lassen. Ein neuseeländisch/norwegisches Pärchen war auch noch in den Quellen und im Gespräch kam heraus, dass sie am Abend vorher die einzigen anderen Besucher am Leuchtturm am Ostkap waren und Mia hatte sie dort sogar fotografiert. (Zitat von ihm: „You look different with clothes.“)

Zu diesen „Massen“ an Touristen sollte man erwähnen, dass in Neuseeland gerade Osterferien sind (die zweitwichtigsten Ferien nach den Sommerferien im Dezember/Januar) und dass überall erzählt wird, dass es da noch einmal richtig voll wird und dass man auf den Campingplätzen unbedingt vorreservieren sollte. Sinnvoller ist es vielleicht, vorher anzurufen um zu sagen, dass man kommt, damit am Campingplatz überhaupt jemand da ist und es einem nicht so ergeht wie uns.

Heute haben wir nun die Ostküste verlassen und sind nach einem Abstecher über Napier - einer netten Art-Deco-Stadt (s. Foto #29), in der wir unser neuseeländisch/norwegisches Pärchen schon wieder getroffen haben - ins Zentrum der Nordinsel nach Taupo gefahren. Der Lake Taupo ist übrigens im Jahr 186 n. Chr. bei einem gigantischen Vulkanausbruch entstanden, den damals sowohl chinesische als auch römische Wissenschaftler beobachtet haben (Neuseeland war seinerzeit noch nicht besiedelt, auch noch nicht von den Maori). Auf dem Weg nach Taupo hat sich die Landschaft deutlich geändert. Es gibt nun keine hellgrünen Hügel mehr mit Meer, sondern dunkelgrüne Hügel ohne Meer (s. Foto #30). Vom Lake Taupo selbst gibt es noch keine Fotos, denn es ist schon dunkel und wir wissen auch nicht, ob wir Euch jemals welche zeigen können, denn morgen früh werden wir in 15.000 Fuß Höhe aus einem pinkfarbenen Flugzeug springen. Davor genießen wir hier aber noch die Hotpools.

Bis vielleicht bald,
Thomas & Mia

@Elke und alle, die wir evtl. vergessen haben:
Herzlichen Glückwunsch und alles Gute nachträglich zum Geburtstag!

@Andreas D.:
Nachdem wir heute in Napier erstmals in einer nennenswerten Stadt waren und wir dort unserer ersten Starbucks-Filiale in Neuseeland über den Weg gelaufen sind, haben wir auch erstmals nach Starbucks-Tassen von neuseeländischen Städten gesucht - leider erfolglos. Wir werden aber weiterhin unsere Augen offen halten - vielleicht werden wir ja in Auckland am Ende unseres Urlaubs noch erfolgreich sein.